Orchester (14)
Was heißt Orchester?
Das Wort stammt von dem lateinischen Wort "orcus", das war die Unterwelt der Alten, also auf gut deutsch: "Die Hölle", der Ort der Verfluchten: Eine Horde wilder Teufel ist damit beschäftigt, arme Seelen zu martern und zu plagen.
David Oistrach kommt in den Himmel. Petrus empfängt ihn: "Dort ist dein Platz im himmlischen Orchester: zweite Geigen, vorletztes Pult." "Was, soo weit hinten soll mein Platz sein?" "Das mußt Du verstehen: Konzertmeister ist Paganini, dann kommen die großen Virtuosen der letzten 300 Jahre" "Na gut, unter diesen Umständen ist der Platz für mich angemessen." Die erste Probe beginnt. Alles versinkt im musikalischen Chaos. Oistrach wendet sich an seinen Nachbarn: "Wieso ist diese Probe so grottenschlecht, hier sind doch nur die Spitzenleute aus vielen Jahrhunderten?" "Das ist ziemlich leicht zu verstehen: es dirigiert der Herrgott persönlich, aber er hält sich für Karajan!"
Der Dirigent schimpft immer mehr über den Klang des Orchesters, bis dieses einmal komplett den Einsatz verweigert. Der Konzertmeister erklärt dem Dirigenten: "Sehen sie, so klingt ein Taktstock!"
Ein bekannter Posaunist hat versehentlich 2 Mucken angenommen, eine bei den Philarmonikern und eine im städtischen Orchester. Einen Job muss er nun abgeben. Er fragt seinen Hausmeister: "Sagen Sie mal, koennen Sie mich am Sonntag im staedtischen Orchester mit der Posaune vertreten?"
"Wie, ich? Ich kann doch gar nicht Posaune spielen."
"Ist doch gar nicht so schlimm, da sitzen noch 5 andere Posaunisten, machen sie einfach das nach, was die vormachen."
Der Hausmeister laesst sich ueberreden und dackelt ab. Montags treffen sie sich wieder. "Na, wie war's?" fragt der Posaunist, "hat alles geklappt bei der Auffuehrung?"
"Von wegen geklappt," antwortet der Hausmeister, "die anderen 5 waren auch Hausmeister!..."
Jedesmal vor dem Orchesterkonzert geht der Bratschist vorher an seinen Garderobenschrank, liest einen Zettel und nimmt danach sichtlich beruhigt Bratsche und Bogen unter den Arm, um auf die Bühne zu gehen. Dies sehen seine Kollegen und wollen nun natürlich wissen, was er da immer liest - gesagt, getan - beim nächsten Konzert schauen sie in seinen Schrank, entdecken dort den Zettel und lesen: "Bratsche links, Bogen rechts..."
Zoff im Orchester: Klarinettist und Bratscher streiten sich lautstark. Der Dirigent unterbricht die beiden und fragt den Klarinettisten: "Was ist denn in Sie gefahren?"
Dieser antwortet: "Der Bratscher hat mir alle Klappen verdreht!"
Daraufhin befragt der Dirigent den Bratscher: "Was haben Sie dazu zu sagen?"
"Also," jammert dieser, "der Klarinettist ist ja sooo gemein! Er hat mir eine Saite verstimmt, und er will mir nicht sagen, welche!"
Petrus erscheint einem alten Musiker. "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht. Die gute: Du bist ins himmlische Orchester aufgenommen. Die schlechte: Proben sind morgens, 10 Uhr!"
Der Konzertmeister
Dieser läuft den ganzen Tag mit einem blasierten Gesicht herum und verachtet in seiner verkannten Künstlerschaft alle übrigen. Er sitzt seiner Meinung nach nie am richtigen Platz und gibt an, alle falschen Töne zu hören, er gibt aber auch so an und quasselt überall hinein. Spielen tut er nur die Solo-Stellen und in den Tuttis schmiert er seinen Bogen ein. Mit dem Solo beginnt seine Arbeit. Leider platzt ihm immer zwei Takte vorher die E-Saite, und der zweite Konzertmeister neben ihm muß dann regelmäßig die Stelle verpatzen.
Ein Bratscher geht zum Psychiater und sagt: "Herr Doktor, ich habe ein Problem: Ich rede im Schlaf."
"Das machen doch viele Leute."
"Ja, aber das ganze Orchester lacht schon über mich!"
Ein Bratscher begehrt an der Himmelspforte einlaß. Vor ihm wird ein Pfarrer von Petrus abewiesen, der Bratscher wird aber eingelassen. Natürlich beschwert sich
der Pfarrer, worauf Petrus erwidert:
"Wenn du gepredigt hast, hat die Gemeinde geschlafen, wenn der Bratscher ein Solo hatte, hat das ganze Orchester gebetet!"
Eine gute Fee erscheint einem Bratscher in einem C-Orchester, sagen wir, es sind die Passauer.
"Du hast drei Wünsche frei!"
"Ich würde gern doppelt so gut wie jetzt spielen können."
"Geh nach Hause und geh schlafen, morgen wirst Du sehen."
Er findet sich wieder im Braunschweiger Staatsorchester.
Nach einigen Tagen erscheint die Fee wieder. "Ich wäre gern nochmal doppelt so gut!"
"Geh nach Hause und geh schlafen, morgen wirst Du sehen."
Am nächsten Tag spielt er bei den Berliner Phlharmonikern.
Schließlich erscheint die Fee ein drittes Mal:
"Auch wenn das Dir jetzt langweilig erscheint: ich wäre gerne noch einmal deutlich besser."
"Geh nach Hause und geh schlafen, morgen wirst Du sehen."
Am nächsten Morgen sitzt er wieder in Passau, am letzten Pult der zweiten Geigen.
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